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Presse
Stadtarchiv erhielt wertvolles Geschenk
Neues Standartwerk zu Nationalsozialistischen Lagern

Kürzlich erschien mit 840 Seiten ein überaus umfangreiches Buch der Reihe „Orte des Terrors“. Es ist bereits der 6. Band dieser Reihe mit wissenschaftlich fundierten Forschungsergebnissen einer Vielzahl von Autoren zu Außenlagern der großen Nationalsozialistischen Konzentrationslager. Das im renommierten C. H. Beck-Verlag erschienene Buch wurde von Barbara Distel sowie dem Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung in Berlin, Prof. Dr. Wolfgang Benz, herausgegeben. Behandelt werden darin die zahlreichen Außenlager der drei Konzentrationslager Stutthof, Groß-Rosen und Natzweiler.

Die Leiterin des Gubener Stadtarchivs, Frau Evelin Richter, war auch deshalb sehr froh über dieses Geschenk, weil darin erstmals in deutscher Sprache (ein polnischsprachiger Text wurde bereits 1998 veröffentlicht) ausführlich und nun für jedermann zugänglich über das „Gemeinschaftslager Koenigpark“ berichtet wird. Der Autor bietet auf der Grundlage von Archivstudien sowie persönlichen Gesprächen und Briefverkehr mit Zeitzeugen und ehemaligen Insassen dieses Lagers in Schweden, Ungarn und Israel Einblicke in die Geschichte dieses wenig bekannten Lagers.

Das Gubener Konzentrationslager befand sich am nordöstlichen Rand der Stadt, im heutigen Gubin. In der Nähe dieser historischen Örtlichkeit wurde vor 7 Jahren zur Weltausstellung Expo 2000 das neue Klärwerk für Guben und Gubin eröffnet. Obwohl seit Auflösung des Lagers mehr als 60 Jahre vergangen sind, findet man dort noch immer mit Stahlbeton ausgebaute Unterstände für die deutschen Wachmannschaften.

Die Insassen waren italienische Militärinternierte und seit Mitte 1944 auch hunderte jüdische Mädchen und Frauen, vor allem aus Ungarn, die teilweise direkt von Auschwitz hierher zur Zwangsarbeit verschleppt wurden. Ihre Arbeitsstelle befand sich in der Uferstraße, wo ein Teil des Stammhauses der damaligen Berlin-Gubener Hutfabrik (später das Gebäude der Stadtverwaltung) an die Lorenz AG vermietet wurde. Diese hatte dort, im Zuge der Verlagerung kriegswichtiger Industriebetriebe aus Berlin in die Provinz, ein Zweigwerk zur Herstellung elektrischer Teile für den Flugzeugbau eingerichtet.

War also auch Guben „Ein Ort des Terrors“, wie der Titel der Reihe nahelegt? Nach der Lektüre des Beitrages über dieses Lager, lässt sich nur ein sehr differenziertes Urteil fällen: Einerseits war es vor allem die Hilfsbereitschaft der dort (zumeist aus Guben) angestellten deutschen Zivilbeschäftigten gegenüber den Zwangsarbeiterinnen, die sich in deren Erinnerungen widerspiegelt. Immer wieder gab es kleine Gesten der Solidarität in Form von zugesteckten oder absichtlich „verlorenen“ Lebensmitteln oder Stofffetzen, was gerade im Winter 1944/45 für sie überlebenswichtig war.

Andererseits ist in dem mehrseitigen Beitrag auch über die Erschießung zahlreicher Zwangsarbeiterinnen zu lesen, die bei der Auflösung des Lagers Anfang Februar 1945 nicht mehr „transportfähig“ waren. Die kaltblütig ermordeten Frauen und Mädchen wurden auf dem Gelände des Lagers nur notdürftig verscharrt. Dieser Mord ist bis heute ungesühnt, ja mehr noch: es wurde bislang nicht einmal nach den Leichen gesucht! Dieser Aufgabe wird sich die Doppelstadt Guben-Gubin nun nicht länger entziehen können, denn die Auszeichnung als „Europa-Stadt“ beinhaltet neben der Ehre die Verpflichtung, sich dem darin enthaltenen Anspruch würdig zu erweisen.

Der hier kurz vorgestellte Band 6 der Reihe „Orte des Terrors“ ist auch über den Buchhandel zum Preis von 69 Euro zu beziehen.

Andreas Peter
"Lausitzer Rundschau", Ausgabe Guben
2008-01-11

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